Presseerklärung 2002 zur Jahreshauptversammlung

Presseerklärung vom 24.03.2002

KULTURGEISTER – Dachverband für traditionelle Naturreligion e.V.

Die Gründungsphase des Dachverbandes ist abgeschlossen und der Name steht nun auch fest. Die Jahreshauptversammlung am 24.März 2002 in Butzbach, hat mit großer Mehrheit den Vorsitzenden Volkert Volkmann, YGGDRASIL-Kreis, und weitere Vorstandsmitglieder, wiedergewählt. Nach einer heißen Phase der Diskussion, seit dem ersten Treffen am 12.1., steht nun fest, daß keine satanistischen Gruppen in den Dachverband aufgenommen werden. Einige Gruppen, die am 12. Januar mit in die Gründungsphase gingen, aber im Verlauf der Diskussion, den Argumenten der meisten naturreligiösen Gemeinschaften, in bezug auf satanistische Gruppen, nicht folgen konnten, sind nicht mehr dabei: “Über die Ziele sind wir uns einig, nur leider nicht über den Weg, der dort hinführt” so Holger Funke, altes und neues Vorstandsmitglied. “Die Gruppe, die gerne im Dachverband dabei gewesen wäre, hat sich mit einer völlig inakzeptablen Broschüre vorgestellt, mit der die heidnischen Gemeinschaften nicht in einen Topf geworfen werden wollen. Der Satanismus-Begriff ist ein  weiter und es ist sicherlich auch Aufgabe des Dachverbandes, zur Klärung von Begriffen und deren Inhalten beizutragen”, fasst die alte und neue Pressesprecherin Andrea Groh den Konflikt zusammen, “aber der Inhalt der besagten Broschüre steht im Widerspruch zu unserem Glaubensbekenntnis der Präambel” (Auszug):

“Wir glauben an die Beseeltheit der gesamten Natur. Das Göttliche, die alles erschaffenden Kräfte, spiegeln sich in jedem Stern, in jedem Stein, in jeder Pflanze, jedem Tier und jedem Menschen wider”.

Dahin gegen hat die eindeutige Abgrenzung gegen “rassistische, neonazistische, faschistische, satanistische und sonstige auf Phantasie und Fiktion beruhende “Kulte”, Weltanschauungen, Strömungen und Gruppierungen”, so die Satzung, zwei weitere Gruppen bewogen mit dabei zu sein: Der OBOD (Order of Bards, Ovates and Druids) der sich vor 300 Jahren in Großbritannien wieder gegründet hat, ein Garant für den Fortbestand der Lehre ist und offiziell an Heiligen Stätten wie Stonehenge religiöse Feste feiert. Auch Deutsche bildet der OBOD seit Jahrzehnten aus und so gibt es mittlerweile den OBOD mit einem ersten Druidiacta (Lehrsitz) auch in Deutschland. Die Sisterhood of Avalon ist eine weitere Gruppe, die bereits international tätig ist. Sie ist in Deutschland, Großbritannien und den USA vertreten und hat auch auf den Philipinen eine Gemeinschaft. In den Vereinigten Staaten ist sie als Religionsgemeinschaft anerkannt. Die weiteren Gründungsmitglieder des Dachverbandes sind neben dem bereits genannten YGGDRASIL-Kreis: der ODINIC RITE Deutschland (und Österreich), die Initiative für Religionsfreiheit in Deutschland (IRFD), das heidnische KULTURFORUM, offene Gruppe für behinderte HEIDEN und die ULFHEDNAR. Selbstdarstellungen der einzelnen Gruppen sind auf der Homepage des Dachverbandes zu finden.

Zu den wichtigsten Zielen des Dachverbandes gehört, den Wert der alten Religion, die Bedeutung der Verehrung der Erdmutter, für unsere moderne Gesellschaft, deutlich zu machen. Die Verehrung der Ahnen aufrecht zu halten, denn nur wer an die vergangenen Generationen denkt, denkt auch an die künftigen.  Den alten Glauben heute zu leben, heißt pro ökologischen Landbau zu sein und Bioregionalismus zu fördern. Naturschutz ist Menschenschutz.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Erhalt und die Wiederbelebung alter Kultplätze. Der Dachverband ist Ansprechpartner für alle gesellschaftlichen Institutionen, Medien und  Interessierte die Kontakt zu lokalen Gemeinschaften suchen.

24. März 2002

Andrea Groh
Pressesprecherin
pressesprecherin@kulturgeister.de