Frühjahrsputz – Fleißige Wichtel machen den Zeltplatz Jungholz fit

Usinger Neue Presse / Taunus Zeitung – 13.04.2016

Autor: Tatjana Seibt

In der Natur „sauber“ zu machen, mutet vielleicht etwas ungewöhnlich an. Auf den Zeltplatz am Jungholz war der Frühjahrsputz aber dringend notwendig.

Pfaffenwiesbach. Manche Menschen hören Rockmusik beim Staubwischen, andere erfreut die Klassik. Während der Staubwedel dann im Takt der Musik über Regal und Fernseher tanzt, lässt sich der lästige Hausputz etwas einfacher gestalten. Tja, und wie ist das im Wald? Da begleitet normalerweise noch das Singen der Amseln die Arbeit.

Ganz anders beim Wichtelland, Verein für Naturpädagogik. Der hat sich zum ersten Arbeitseinsatz sanfte Harfenklänge mitgebracht. Genauer gesagt waren dafür Volkert Volkmann und Johnny Robels von den Kulturgeistern verantwortlich, die den Zeltplatz am Jungholz in Zukunft betreuen, pflegen und vermieten werden. „Die Nachfrage ist da“, sagte Andrea Pfäfflin, über die die Vermietung läuft. Mehrere Buchungen und Anfragen gibt es bereits für den Platz. Da erschien es dem Verein Wichtelland, der den Platz vom Hochtaunuskreis übernommen hat, doch recht unverständlich, warum der Zeltplatz ursprünglich aufgegeben werden sollte. „Der Platz bietet doch einiges an Komfort“, sagte Pfäfflin und wies auf eine kleine Schutzhütte in der Nähe des Lagerfeuer-Platzes. Und auch auf Wasser muss man nicht verzichten, ebenso wenig auf rustikale Toiletten. Etwas weiter gen Tal gelegen ist auch eine kleine Quelle mit frischem Wasser zu finden. Diese speist auch einen kleinen Brunnen, aus dem mittels Handpumpe kühles Nass gefördert werden kann. „Das ist nicht zum Trinken, aber um kreativ zu sein, ist das gut“, war Pfäffling sicher.

Von Brombeeren befreit

Zunächst galt es, den Weg dorthin frei zu schneiden. Brombeeren hatten sich breitgemacht. „Auch der Bereich der zum eigentlichen Zelten genutzt werden soll ist voller Brombeeren“, sagte Pfäfflin. Mit Scheren und Rechnen ausgerüstet machten sich weit über 40 Helfer an die Arbeit.

Es wurde nicht nur geschnitten, sondern auch gepflanzt: 50 neue Eiben. Der Quellenbereich, den die Kulturgeister Tage zuvor freigelegt hatten, sollte zudem noch mit Bärlauch bepflanzt werden. „Der wächst hier in der Nähe ohnehin“, sagte Imke Keller, die sich mit Ehemann Jochen und den Kindern an der Arbeit beteiligte.

Begleitet von den sanften Klängen der beiden Harfenspieler ging die Arbeit mühelos von der Hand. Rene Vollmer schnitt und kehrte einen Weg zu den Waschgelegenheiten, andere erweiterten die Schlafplätze und entrümpelten die Schutzhütte. Eine Besonderheit waren auch die etwa zehn Flüchtlingsfamilien die Sybille Bohl von den Kulturgeistern aus Niederquembach mitgebracht hatte. „Das ist auch eine Art von Integrationsarbeit“, sagte Karl-Matthias Groß, Vereinschef des Wichtellands. Auch wenn’s mit der Sprache nicht so gut klappte: Die Arbeit mit Schaufel und Spaten ging mit Handzeichen ebenso gut. Nach gut vier Stunden waren die größten Arbeiten erledigt. Nun kann’s also getrost wärmer werden, damit der Platz auch wieder stärker frequentiert wird. Wer sich unter dem Sternenhimmel einbuchen will, kann sich im Internet auf www.waki-wehrheim.de informieren.

Linkhinweise

Originalartikel aus dem Usinger Anzeiger – Ausgabe Usinger Neue Presse

zur größeren Ansicht bitte hier klicken

Artikel in der Online-Ausgabe des Usinger Anzeigers – Ausgabe Usinger Neue Presse
www.tz-usingen.de