Satanismus im Wald

Nachfolgender Brief eines religiösen Fanatikers an die  örtliche Zeitung :

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei einem Waldspaziergang am Wochenende, ist mir der im Usinger Anzeiger benannte Traumpfad aufgefallen. An sich bin ich für ein Naturnahes Leben und begrüße Projekte die besonders Kindern die Natur näher bringen. Jedoch musste ich zu meinem Schockieren feststellen, dass an mehreren Stellen okkulte Symbole mit Steinen und Stöcken gelegt wurden, die eher an einen Hexen oder Satanskult anlehnen.

Unteranderem hängt an einem Baum eine Teufelsähnliche Fratze mit Hörnern.

Eine aus Gips geformte und auch aus Steinen gelegte Schlange konnte man auch bestaunen.

Das Pentagramm ( Baphomed Symbol/ Kirche Satans) und 3 im Kreis gelegte 6en, (Anm. Zeichen des Antichrist) in dem Zusammenhang mit den vorherigen Symbolen schlug dann dem Fass noch den Boden aus. (Vergleichsbilder anbei)

Da ich mit mehreren Kindern unterwegs war kam man schon in Erklährungsnot, warum solche gruserigen Sachen im Wald aufgehängt sind.

Mir ist zwar klar, dass heutzutage jeder machen kann was er will und anbeten kann wen er den unbedingt möchte. Jedoch finde ich es bedauerlich, dass die Stadt Usingen hier eine solche Verherrlichung billigt und scheinbar sogar unterstützt. Leider hatte ich keine Kamera dabei um ihnen dies zu dokumentieren. Jedoch können sie sich ja gerne Live davon überzeugen.

Da ich selbst dort ein Freizeitdomizil habe und des öfteren dort Zeit verbringe, ist es mir doch ein Anliegen, eine Stellungnahme diesbezüglich zu erhalten.

MfG S M


Antwort des Försters

Guten Tag Frau K-W,

anbei ein paar Beispiele der „gruseligen“ Kunstwerke. Was jemand in diese Formen hineininterpretiert, kann ich als Vertreter der Stadt Usingen nicht beeinflussen. Ich selbst sehe in den aus Ton mit Naturmaterialien geformten Masken an Bäumen, einer aus weißen Steinen gelegten Schlange, einer Spirale oder einem aus 3 sechsen geformten Rad keine gefährlichen, manipulierenden Symbole. Spirale und Schlange sind übrigens universelle Symbole, die etwas mit Leben zu tun haben.

Ich selbst war bei der Veranstaltung mit dabei und habe selbst einigen Baumwesen ein Gesicht verpasst. Übrigens habe ich an  vielen Kathedralbauten in Europa ähnliche Symbole und Masken gesehen, weshalb ich die Gedanken von Herrn Müller nicht nachvollziehen kann.

Mit freundlichen Grüßen
KG, Revierförsterei


Antwort der KultURgeister

Vielen Dank für die Weiterleitung  des Briefes von Herrn M. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich erstaunt über die Gedankengänge mancher Zeitgenossen. In den Baumgesichtern kann ich beim besten Willen keine „Teufel“ erkennen. Bei den „3 Sechsern“ handelt es sich um ein vorchristliches Symbol (Triskell) das ganz sicher nichts mit „Satanskult“ zu tun hat. Oder sollte der gesammte Westen Frankreichs(Bretagne) sowie Irland und Schottland von „Teufelsanbetern“ bewohnt sein, die dort Ihr Unwesen heimlich  treiben. Dort finden Sie den Triskell  überall. Ich persönlich glaube nicht an den Teufel der christlichen Kirche. Aber ich glaube daran, das religiöser Fanatismus  eine gefährliche Sache ist, der bei manchen Menschen zu massiven Wahrnehmungsstörungen führt. Bisher waren die Rückmeldungen der Besucher sehr positiv. Vielleicht erschliesst sich ein satanischer Inhalt ja, wenn man mit verbundenen Augen zur Geisterstunde den Traumpfad  rückwärts läuft…Bei solchen Zeitgenossen gruselt es mich allerdings jetzt schon ganz gewaltig !

Mit zauberhaften Grüßen
KultURgeister – Dachverband für traditionelle Naturreligion